Projekt Mittelalter

Die Realisierung des Projektes:
“Bekleidung im europäischen Mittelalter-1000 bis 1500” wurde gefördert durch das Künstlerstipendium 2021 im Rahmen der NRW-Coronahilfen.
Teil 1 des Projektes umfasst eine umfangreiche Sammlung historischer Abbildungen aus Büchern, Internet und der Bibliothek des Textilmuseums Krefeld.
Teil 2 besteht aus der Anfertigung eines optisch authentischen
Gewandes einer spätmittelalterlichen, burgundischen Edeldame.

Nach intensiven Recherchen in historischen Abbildungen typischer Kleiderformen einer spätmittelalterlichen, burgundischen Edeldame (2.Hälfte 15.Jh.),wurde das Design für dieses Gewand aus vielen Details zusammengestellt.
Das Kleid besteht aus schwarzer Dupionseide, verbrämt mit Samt und Pelz (Imitat, aus Tierschutzgründen) . Der edle, schwarz-goldene Brokat für Unterkleid, Hennin und Gürtel wurde in einer Spezialweberei extra angefertigt, mit zeittypischem Granatapfelmuster, aus Baumwoll-, Seiden- und echtem Messing-Garn.

Ganz besonderer Dank an Burg Satzvey für die Erlaubnis, ein Fotoshooting im einzigartigen Ambiente dieses wunderschönen Anwesens machen zu dürfen.

Am hohen, spitzen Hut, dem “Hennin” kann ein weißer (historisch korrekter) oder schwarzer (persönlicher Stil) Schleier aus Reinseidenorganza befestigt werden.
Dieses Bild zeigt die letztere Variante.

Die Schleppe des Kleides besitzt eine Länge von 2,20m.

Wenn keine Hofdamen zur Verfügung standen, die Schleppe der Edeldame über einen unsauberen Boden zu tragen, wurde der Stoff dekorativ über den Arm gelegt.

In ihrer Kemenate sitzt die Dame bei Kerzenschein und liest in
einem kostbaren “Hüllenbuch”.
Diese Stoffhülle schützte ein Buch vor Verunreinigungen bei Gebrauch und Lagerung. Das geschlossene Buch wurde rundum darin eingewickelt.

Das Portrait ist zeittypischen Gemälden berühmter Künstler, wie
van der Weyden oder Memling nachempfunden.

Diese Abbildung zeigt nocheinmal die Varinate mit schwarzem
Schleier.

Der 55cm hohe Hennin ist mit dem edlen Messingbrokat bezogen.Das Mandil besteht aus Samt.
Diese Hutform war im 15.Jahrhundert in Europa sehr beliebt und wurde in vielen Varianten (länger, kürzer, schmaler, abgeflacht, etc.) getragen.
Ursprünglich stammte sie aus dem Orient.

Das Collier wurde aus Onyx- und Messingperlen hergestellt und mit filigranen Messing-Kegeln und -Ornamenten verziert.
Es adaptiert eine von sehr vielen verschiedenen Formen spätmittelalterlichen Halsschmuckes.

Die umfangreiche Sammlung historischer Abbildungen zu diesem Projekt wurde in einer Mappe nach Zeitabschnitten angeordnet.
Die Mappe ist in Leder eingebunden und mit altgoldenen Borten verziert.

Ein Abschnitt der Bildersammlung umfasst z.B. den Zeitraum
1200-1300 n.Ch. Hierzu ließen sich u.a. sehr schöne Abbildungen aus Buchmalereien finden.

Bilderbeispiele der Rubrik 1400-1500.
Neben Einzel-Portraits von Damen und Herren, fanden sich auch in diesem Zeitabschnitt zahlreiche Abbildungen mit mehreren Personen, in denen man viele Details der Bekleidung entdecken kann.

Die Bildersammlung der “ Bekleidung des europäischen Mittelalters” beinhaltet nicht nur historische Gemälde,
Buchmalereien, Skulpturen und andere künstlerische Arbeiten,
sondern auch Dokumente musealer Fundstücke, wie z.B. dieser Reste von Knopflochleisten und eine Darstellung der handwerklichen Verarbeitung.

Die umfangreiche Bildersammlung wird komplettiert durch maßstabsgetreue Abbildungen von Schnitten, die im Zuge
musealer Restaurierung und Rekonstruktion historischer Kleidungsfundstücke erstellt wurden.